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Zu den Vereinbarungen zwischen der FLAGH und der Arge HeLep auf der einen Seite und den Oberen Naturschutzbehörden auf der anderen Seite gehört auch eine Festlegung der eingesetzten Feldsammelmethoden.

Siehe dazu auch unter den Regeln zum Abfassen der Jahresberichte für Genehmigungsinhaber.

Siehe auch diesen aktuellen Text in leicht gestraffter Fassung als PDF-File zum Ausdrucken.

Zulässige Fangmethoden der Arge HeLep

Die am häufigsten angewandten Standardmethoden in halbfett dargestellt.

  1. Imagines
    • tagaktive Arten:
      • Netzfang (frei fliegend, sitzend auf Blüten, an Wasser, in Vegetation, am Boden etc.) (allgemein: Netze, Tötungsgläser, Tüten etc.)
      • Aufscheuchen ruhender nachtaktiver Arten, Netzfang;
      • nachtaktive Arten in Tagesruhestellung optisch suchen
      • Köder (zuckerhaltig, Aas, Kot, Urin etc.) Männchen mit jungfräulichen konspezifischen Weibchen locken (mit Reusenfallen oder Netz),Streifkescher
      • freihängender künstlicher Pheromonköder und Netz
    • nachtaktive Arten:
      • Lichtfang (früher mit Petromax, Karbid; heute meist elektrisch betriebene Leuchtstoffröhren, Quecksilberdampflampen, Schwarzlichlampen etc., batterie- oder generatorbetrieben); mit Leuchttürmen, Leuchttüchern, Leuchtzelten etc.
      • Absuche künstlicher Beleuchtungen (Straßenlaternen, angeleuchtete Gebäude etc.)
      • Lichtfallen ohne Tötungsautomatismus
      • Ködermethoden (wie tagsüber, aber größere Vielfalt besonders der zuckerhaltigen Köder: Streichköder, Köderschnüre etc. mit verschiedenen Rezepturen)
      • mit Taschenlampe: Blütenabsuche, Absuche von Weidenkätzchen, Absuche „natürlicher“ Köderstellen, Fang freifliegender Tiere mit Lampe und Netz, Ableuchten von Baumstämmen nachts etc.
      • Ausbringen künstlicher Übertagungsmöglichkeiten
    • tageszeitunabhängige
      • automatische Fallen: Pheromonfallen (besonders für „Kleinschmetterlinge“ und Sesiidae) (Lebendfallen oder Klebefallen)
      • in besonderen Fällen Fensterfallen, Malaisefallen, Emergenzfallen, Barberfallen, Eklektoren, sonstige für Schmetterlinge unspezifische Fallentypen etc. (derartige Geräte werden meist nur in Auftragsarbeiten eingesetzt, und Lepidoptera sind in der Regel nur Beifänge, oft ungewollt)
  2. Präimaginalstadien (mit Aufzucht zur Imago) •
    • Weibchen zur Eiablage lebend fangen (Lichtfang, Netzfang, Köderfang etc.)
    • Eier
      • Verfolgen von Weibchen bei der Eiablage
      • optische Suche und Mitnahme der belegten Pflanzenteile
    • Raupen
      • optische Suche (ergibt oft die ökologisch zuverlässigsten Aussagen!)
      • Klopfschirme, Streifkescher
      • Ausgraben und Aushacken/-sägen unterirdisch oder endophytisch in Holz lebender Raupen
      • Mitnahme lebender Pflanzenteile, in oder an denen Raupen endophytisch leben; Mitnahme von Kätzchen und Blütenständen, in denen Jungraupen leben
      • nächtliche optische Suche mit der Taschenlampe
      • Steine wälzen, Totholz und Rinde spalten etc. Ausbinden von Raupen zur Zucht
    • Puppen/Kokons
      • optische Suche
      • Ausgraben, Kratzen Steine wälzen, Totholz und Rinde spalten etc.
      • Die wie auch immer lebend erhaltenen Stadien dienen dann auch als Grundlage für Nachzuchten(manchmal über mehrere Generationen).

Das sind nur die gängigen Methoden; zu jeder Methode gibt es verschiedene Varianten. — Jede Methode kann so angewandt werden, daß sie nicht mehr als unbedingt für die Fragestellung nötig Schaden anrichtet. Und ein „schwarzes Schaf“ kann auch beim „schonenden“ Fotografieren Orchideen zertreten. Es hängt weniger von der Methode als von der verantwortungsbewußten Anwendungsweise (und damit primär von der Fragestel-lung und der Einstellung des Entomologen) ab, wie groß die Zahl der getöteten Insekten wird.

Grundsätzlich ist die jeweils schonendste Fangmethode zu wählen. Tötungsfallen sind nur zulässig, wenn die wissenschaftliche Fragestellung dies erfordert.

Hinweis: „Fallen“ sind nicht automatisch Tötungsfallen; für viele Verfahren sind längst auch Lebendfallen für semiqualitative und semiquantitative faunistische Fragestellungen üblich. Diese Lebendfallen werden auch von den ehrenamtlich tätigen Lepidopterologen bevorzugt verwendet. — Für ökologische Untersuchungen, bei denen es auf die exakten Zahlen ankommt (also besonders im Gutachter- und Universitätsbereich), sowie für Langzeituntersuchungen (bei denen die Fallen längere Zeit permanent exponiert bleiben) sind Tötungsfallen jedoch in der Regel unumgänglich, um die Bestimmbarkeit und Auswertbarkeit der Materials zu sichern. Lebendfallen sind für solche Fragestellungen weitgehend ungeeignet.